Chronische Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, insbesondere nach einer Operation an der Wirbelsäule. Diese Art von Schmerzen tritt oft dauerhaft auf und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Häufig resultieren sie aus einer Kombination von physischen, kognitiven und psychosozialen Faktoren. Obwohl die zugrunde liegende Ursache operativ behandelt wurde, können verbliebene oder neu entstandene Schmerzen eine umfassende Nachsorge erfordern. Diese Schmerzen betreffen nicht nur den Körper, sondern können auch das emotionale Wohlbefinden und die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, stark beeinflussen.
Die Studie verglich zwei gängige Therapieansätze: die kognitive Funktionstherapie (CFT) und eine Kombination aus Core-Stärkungsübungen und manueller Therapie (CORE-MT). Beide Methoden zielen darauf ab, Schmerzen zu lindern und die körperliche Funktion zu verbessern, doch die Ansätze sind grundlegend unterschiedlich.
Kognitive Funktionstherapie (CFT): Dieser Ansatz fokussiert sich auf die Verbindung zwischen Schmerz und kognitiven, psychosozialen sowie physischen Faktoren. Durch das Verstehen der eigenen Gedankenmuster und Glaubenssätze in Bezug auf Schmerzen können Betroffene lernen, diese aktiv zu beeinflussen und den Schmerz zu reduzieren.
CORE-MT (Core-Stärkungsübungen und manuelle Therapie): Bei dieser Methode stehen gezielte Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur im Mittelpunkt, kombiniert mit manuellen Techniken, die darauf abzielen, die Mobilität und Funktion des Rückens zu verbessern.
Die Studie zeigte, dass CFT deutlich effektiver war als CORE-MT, wenn es darum ging, die Schmerzintensität zu verringern und die Funktionalität der Patienten zu verbessern. Die Schmerzreduktion in der CFT-Gruppe war signifikant (-2,42), ebenso die Verbesserung der Funktionalität (-2,47). Diese positiven Effekte lassen sich darauf zurückführen, dass CFT nicht nur körperliche Aspekte berücksichtigt, sondern auch kognitive und emotionale Faktoren einbezieht, die bei chronischen Schmerzen oft eine Rolle spielen. Durch das gezielte Training von Gedanken und Verhaltensweisen, die den Schmerz beeinflussen, können Patienten lernen, besser mit ihren Beschwerden umzugehen und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Ein bemerkenswertes Ergebnis der Studie ist, dass die positiven Effekte der CFT auch nach 22 Wochen noch anhielten. Dies spricht für die Nachhaltigkeit dieses Ansatzes, der Betroffenen nicht nur kurzfristige Erleichterung bietet, sondern auch langfristige Verbesserungen ermöglicht. Im Vergleich dazu zeigte die CORE-MT-Methode weniger nachhaltige Effekte, was darauf hindeutet, dass CFT eine vielversprechendere Option für die langfristige Behandlung von chronischen Rückenschmerzen nach einer Wirbelsäulenoperation sein könnte.
Psychosoziale Faktoren wie Stress, Angst und Depression können chronische Schmerzen verstärken und sollten in der Behandlung berücksichtigt werden.
Die Häufigkeit hängt von der individuellen Situation ab, typischerweise jedoch ein- bis zweimal pro Woche.
CFT ist im Allgemeinen sicher, jedoch sollten Patienten mit psychischen Vorerkrankungen eng mit ihrem Therapeuten zusammenarbeiten.
Ja, CFT kann bei Patienten aller Altersgruppen angewendet werden, sofern sie die kognitiven Anforderungen der Therapie erfüllen.