Die Studie hatte das Ziel, die langfristigen Effekte einer umfassenden physiotherapeutischen Behandlung, die eine Woche nach einer Lendenwirbelsäulenoperation begann, zu bewerten. Es handelte sich um eine randomisierte, kontrollierte und einfach verblindete klinische Studie, die über einen Zeitraum von zwölf Jahren durchgeführt wurde. Insgesamt nahmen 111 Patienten teil, die sich einer erstmaligen, unkomplizierten Lendenwirbelsäulenoperation unterzogen hatten.
Die Patienten wurden in drei Gruppen eingeteilt:
Die Patienten wurden nach ihrer Operation zufällig einer der drei Behandlungsgruppen zugewiesen. Die umfassende Physiotherapie umfasste eine Vielzahl von Übungen und Behandlungen, die auf die Verbesserung der Beweglichkeit, Kraft und Funktionalität der Lendenwirbelsäule abzielten. Die Scheinintervention bestand aus Nackenmassagen, die keine spezifischen therapeutischen Effekte auf die Lendenwirbelsäule hatten. Die Kontrollgruppe erhielt keine weitere Behandlung.
Von den 111 ursprünglichen Teilnehmern nahmen 74 Patienten an der 12-jährigen Nachbeobachtung teil:
Die Ergebnisse der Studie wurden anhand der Low Back Pain Rating Scale (LBPRS) bewertet, bei der 0 die beste und 130 die schlechteste Punktzahl darstellt. Die wichtigsten Erkenntnisse waren:
Die Studie deutet darauf hin, dass eine umfassende physiotherapeutische Behandlung nach einer Lendenwirbelsäulenoperation langfristig zu besseren funktionellen Ergebnissen führen kann als keine Intervention. Interessanterweise waren die Unterschiede zwischen der Physiotherapie und der Scheinintervention jedoch nicht signifikant, was darauf hindeutet, dass der therapeutische Nutzen möglicherweise auch durch den Placebo-Effekt der Scheinintervention beeinflusst wurde.
Diese Ergebnisse haben wichtige Implikationen für die postoperative Betreuung von Patienten nach einer Lendenwirbelsäulenoperation. Sie unterstreichen die Bedeutung einer aktiven Nachsorge und könnten dazu beitragen, die Rehabilitationsprotokolle zu überdenken und zu optimieren.